Probehalber ist im Vorjahr ein Shuttle-Bus durch das Ostseebad Boltenhagen gefahren – um die Ortsteile miteinander zu verbinden und die Hotelgäste der Weißen Wiek ins Zentrum zu bringen. Er ist ein Zuschussgeschäft für die Gemeinde und das neue Tui-Resort. Trotzdem soll das Angebot weiterlaufen.
9000 Passagiere haben vom 2. Juni bis zum 21. Dezember die innerörtliche Verbindung genutzt. Dabei sind in Tarnewitz deutlich mehr Tickets gelöst worden als in Boltenhagen Redewisch, dessen Einwohner sich mit einer Unterschriftensammlung für zusätzliche Busfahrten eingesetzt hatten.
Zur Weiterfahrt des Shuttle-Busses soll es heute in der Kreisverwaltung ein Gespräch geben. Die Grevesmühlener Busbetriebe sollen die Dienstleistung abdecken, es wäre eine Förderung möglich, kündigt Bürgermeister Olaf Claus an. Er möchte, dass das Projekt nicht von einem ortsansässigen Anbieter übernommen wird: der Boltenhagener Bäderbahn. „Wir haben einen Antrag gestellt zur Erweiterung unserer Linie“, so Steffen Beckert, dessen Frau Carola das Unternehmen leitet, das es seit zehn Jahren gibt.
Start und Ziel ist die Haltestelle an den Wasserspielen am Kurhaus. Seit vorigen Jahr wird zudem „geduldet“, so Claus, dass das „Carolinchen“ in der Weißen Wiek hält. Ansonsten fährt es ohne weitere Stopps durch. Die soll es künftig mit der Ausnahmeregelung geben. Beckert möchte dafür aber nicht das „Carolinchen“ einsetzen, sondern einen Bus für 30 Leute. „Wir haben unser Konzept bereits im Oktober 2007 der Verwaltung mitgeteilt“, berichtet der Boltenhagener. Er war sehr überrascht, als im Jahr drauf die Gemeinde einen ortsfremden Busunternehmer mit dem Shuttle-Test beauftragte. Auch fürs neue Projekt der Bäderbahn gibt es Gegenwind aus der Verwaltung. Sie hat den Gemeindevertretern vorgeschlagen, sich in der Stellungnahme für den Landkreis gegen die beantragte Ausnahmeregelung auszusprechen.